1. September 2015

Dokumentiert: Unsere Rede bei Leipzig nimmt Platz (31.08.2015))



Liebe Anwesende,
wir alle wissen was mittlerweile in Sachsen auf der Tagesordnung steht: Brandanschläge, gewalttätige Übergriffe, Bedrohungen von Geflüchteten und ihren Unterstützer_innen oder um es kurz zu sagen: Terror.
Den Boden bereitet hat eine vermeintliche Volksbewegung, die von der Clique des gescheiterten Würstchen- und Koksverkäufers Lutz Bachmann angeführt wurde. Sie haben ein Klima des Hasses geschaffen, den noch vor einem Jahr niemand außerhalb von Onlineforen für möglich gehalten hätte.
Wir erinnern uns: Kaum läuft eine selbsternannte Scharia-Polizei einmal durch Wuppertal, wird die harte Hand des Staates gefordert. P- und LEGIDA konnten zunächst mit Verständnis rechnen. Sorgen müssten ernst genommen werden. Als ob es hier nur um einen Disput über die Abwassergebühren gehen würde. Auch die ganzen Versuche der Hofierung der *GIDAs durch Innenminister Ulbig oder den weinbaupolitischen Sprecher der CDU-Landtagesfraktion Sebastian Fischer brauche ich sicherlich nicht aufzählen. Als hätte uns nicht bereits Rostock-Lichtenhagen gezeigt, was passieren kann, wenn versucht wird dem rassistischen Mob nach dem Munde zu reden.
Lange Zeit taten konservative Politiker so, als würden sich Montag für Montag Extremist_innen verschiedener Couleur gegenüber stehen. Oder eher Extremist_innen würden die Ausübung demokratischer Grundrechte von Bürger_innen, die eine wenig über die Stränge schlagen, verhindern wollen. Vermeintlich anständige Bürger hätten da nichts verloren und schon gar nicht hier auf unserer Seite der Polizeiabsperrung.
Wenn wir tatsächlich Extremist_innen sind, dann sind wir wohl, frei nach dem Erfurter Philosophiedozenten Rüdiger Bender, Menschenwürdeextremist_innen. Denn die Menschenwürde ist nicht verhandelbar.
Und wer Menschen ihre Würde abspricht, mit dem ist keine Zusammenarbeit und kein Dialog möglich.



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