Pressemitteilung GRÜNE JUGEND Leipzig:“Kein weiterer Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle!“
Schkeuditz bei Leipzig. Im September hat die Landesdirektion Sachsen den Ausbauplänen des Flughafens Leipzig/Halle zugestimmt. Diese beinhalten unter anderem, dass DHL die Anzahl der Stellplätze für Frachtflugzeuge um 60% erhöhen und neue Rollwege zur Südlandebahn schaffen will. Bereits jetzt ist das DHL-Drehkreuz das größte Frachtflugzeugzentrum Deutschlands mit durchschnittlich 80 Flugbewegungen pro Nacht – das bedeutet insgesamt 160 Starts und Landungen. Bis 2032 soll die Anzahl der jährlichen Flüge von 79.000 (2019) auf 118.000 steigen. Die gesundheitlichen Belastungen für Anwohner*innen durch Lärm und Schadstoffe sowie die dramatischen Klimafolgen durch den zusätzlichen CO₂-Ausstoß werden dabei vollständig ignoriert.
Die GRÜNE JUGEND Leipzig verurteilt den geplanten Ausbau aufs Schärfste und fordert ein sofortiges Umdenken!
Für uns steht fest: Der Ausbau ist ein Klimaverbrechen. Dieses Jahr wurde das 1,5°C-Ziel erstmalig überschritten- ein Alarmsignal, das nicht ignoriert werden darf. Die Klimakrise ist längst Realität: Hitzeperioden, Extremwetter und Umweltkatastrophen nehmen weltweit zu – auch in Sachsen spüren wir längst die Folgen des Klimawandels. Der Flughafen Leipzig/Halle trägt mit einem Anteil von 25% am CO₂-Ausstoß des sächsischen Verkehrssektors erheblich zur Erderhitzung bei. Der geplante Ausbau würde diesen Anteil weiter steigern.
Wir sehen eine drastische Senkung des CO₂-Ausstoßes des Flughafens für notwendig an. Statt weiterer Ausbaupläne muss der Luftverkehr in Sachsen reduziert und klimafreundlichere Alternativen gefördert werden.
Die GRÜNE JUGEND Leipzig beteuert, dass die Klimakrise entschlossenes Handeln verlangt. Der Ausbau des Flughafens steht in direktem Widerspruch zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens, dem sich die Bundesrepublik und damit auch Sachsen verpflichtet hat. Wenn Sachsen seine Verantwortung ernst nehmen will, müssen sofort Maßnahmen ergriffen werden, um die CO₂-Emissionen im Verkehrssektor zu senken – und das bedeutet: Kein Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle! Stattdessen braucht es Investitionen in nachhaltigen Gütertransport und eine strengere Regulierung ineffizienter und klimaschädlicher Maschinen. Die Dumpingentgelte zum Starten und Landen von veralteten Maschinen müssen ein Ende finden! Diese Maschine und die Weise mit denen ihnen gestattet wird zu Landen am Flughafen Leipzig/Halle tragen erheblich zur schlechten Klimabilanz Sachsens bei.
Ferner stellt die GRÜNE JUGEND Leipzig klar: Kapitalistische Profitlogik über Gesundheit und Klima? Nicht mit uns! Hinter dem Ausbau des Flughafens steht eine durch und durch kapitalistische Logik. Der ursprüngliche Bau des DHL Hub am Flughafen Leipzig/Halle sollte den Expressversand in Mitteldeutschland stärken. Dabei werden oft billige Waren aus China eingeflogen, die über Amazon, Temu und Co. verkauft werden. Diese Güter, oft unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt, werden auf Kosten von Mensch und Umwelt schneller denn je zu den Verbraucher*innen transportiert. Der Ausbau des Flughafens trägt nur zusätzlich dazu bei, solche Produkte nach Deutschland zu importieren. Der Ausbau sorgt damit also auch dafür, dass mehr Geld in die Taschen von Großkonzernen fließt, die sich weder für das Klima noch die Arbeitsbedingungen ihrer Beschäftigten interessieren. Das lehnen wir entschieden ab!
Die GRÜNE JUGEND Leipzig stellt sich klar gegen eine Politik, die die Interessen weniger Konzerne über die Bedürfnisse der Menschen mit und den Schutz unseres Klimas stellt!
Der Ausbau des Flughafens bedeutet für die Menschen in Schkeuditz und Umgebung eine unerträgliche Steigerung der Lärmbelastung, schlechtere Luftqualität und höhere Gesundheitsrisiken. Diese Belastungen treffen die Anwohner*innen am härtesten.
Wir solidarisieren uns mit den Protesten der Bürger*innen und Umweltbewegungen, die sich gegen den Ausbau stellen. Es ist höchste Zeit, dass Politik und Wirtschaft aufhören, die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen zugunsten von Profiten zu opfern.
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